Enquete-Kommission Bürgerbeteiligung
Hering/Köbler: CDU lässt inhaltliche Vorschläge vermissen
Mainz, 02.06.12. Zur gestrigen Sitzung der Enquete-Kommission „Aktive Bürgerbeteiligung für eine starke Demokratie“ und der Verweigerung eines gemeinsamen Zwischenberichts durch die CDU erklären die Fraktionsvorsitzenden von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz, Hendrik Hering und Daniel Köbler:
„Die Entwicklung in der Enquete-Kommission ist sehr bedauerlich und enttäuschend. Für die Aufgabe der Politik, die Bürgerinnen und Bürger stärker an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen, wäre es wichtig, wenn die Fraktionen im Landtag Parteiinteressen hinten anstellen und sich auf eine gemeinsame Linie einigen. Das Vorgehen der CDU indes war exakt umgekehrt: Auf die Gesprächsangebote von SPD und GRÜNEN hat die CDU keine inhaltliche Rückmeldung gegeben und so einen gemeinsamen Zwischenbericht verhindert.“
Trotz des gemeinsam vereinbarten Zeitplans sahen sich die CDU-Vertreter nach eigener Aussage nicht in der Lage, eigene inhaltliche Vorschläge rechtzeitig zum Sitzungstermin vorzulegen.
Henrik Hering zeigte sich enttäuscht, vom Verhalten der CDU-Abgeordneten: „Die Politikunfähigkeit der CDU manifestiert sich jetzt schon in den Grundlagen der politischen Arbeit: Selbst bei vormals unstrittigen Punkten wie der Verbesserungen der Situation von Menschen mit Behinderung oder dem dramatischen Handlungsbedarf für eine gendergerechte Demokratie sind die CDU-Abgeordneten nicht in der Lage, eine Position zu formulieren. Warum die CDU dann allerdings jeden einzelnen Vorschlag der Enquete ablehnt, ist rätselhaft.“
Daniel Köbler sagt: „Wie unschlüssig und unsinnig das Verhalten der CDU ist, zeigte sich besonders in der Aufgabe der Stärkung der Inklusion. Dort stimmte die CDU selbst gegen Vorschläge wie den Einsatz von GebärdendolmetscherInnen im Landtag oder mehr Barrierefreiheit im Alltag. Wie unbegründet das Nein der CDU ist, zeigt das Verhalten des Experten der CDU, der in diesem wie in anderen Punkten gegen die Linie der Partei, die ihn vorgeschlagen hat, gestimmt hat.“
Hering und Köbler betonen, dass die Enquete-Kommission ihrem Selbstverständnis nach inhaltliche Grundlagen erarbeiten und nicht darüber diskutieren soll, warum sich ein Teil der Abgeordneten nicht in der Lage sieht, eigene Positionen zu formulieren. „Wir hoffen, dass sich die CDU-Fraktion in diesen Fragen in Zukunft verlässlicher verhalten wird, denn diese Art und Weise kann keine Grundlage für seriöses parlamentarisches Arbeiten sein“, erklären Hering und Köbler.
Die beiden Fraktionsvorsitzenden betonen, dass SPD und BÜNDNIS 90/DIEGRÜNEN weiterhin daran interessiert sind, in der Enquete-Kommission gemeinsame Positionen zu entwickeln.